oneECG unterstützt Markenartikelhersteller und Verpackungshersteller mit Farbstabilität und Vorhersagbarkeit

Zudem suchen Markenartikelhersteller nach Möglichkeiten, wie sie ihre Produkte schneller auf den Markt bringen, auf veränderte Wünsche von Konsumentinnen und Konsumenten reagieren sowie neuen Verpackungstrends gerecht werden können. Dafür benötigen sie Verpackungshersteller, die flexibel und schnell auf veränderte Anforderungen reagieren können – ohne dabei hinsichtlich der Qualität und Stabilität ihrer Farben Kompromisse schließen zu müssen. Damit nicht genug: Sie müssen auch Nachhaltigkeitsziele einhalten, indem sie den Abfall reduzieren, mit neuen umweltfreundlichen Materialien arbeiten und generell ihre Produktionsprozesse optimieren. Die Kosten dürfen dabei nicht steigen.

Alle diese Anforderungen setzen Verpackungshersteller unter Druck, ihre Prozesse zu straffen und vollständig steuern zu können. Das versetzt sie in die Lage, hohe Qualität zu produzieren und die vorgegebenen Farben genau zu reproduzieren. Doch es gibt viele Faktoren, die sich auf die Produktionsergebnisse auswirken können. Das gilt unter anderem für die Qualifikation der Maschinenbediener, für die Qualität von Verpackungsmaterialien oder für Produktionsstätten, die über die ganze Welt verteilt sind. So kann es eine Herausforderung sein, bei den Farben Konsistenz und Wiederholbarkeit aufrechtzuerhalten. Die Antwort hierauf ist die vollständige Digitalisierung der Farbabstimmung und die Implementierung des Drucks mit festem Farbsatz (Extended Color Gamut / ECG). Bei ihm handelt es sich um ein offenes, in partnerschaftlicher Zusammenarbeit verschiedener Hersteller entwickeltes System, das sowohl mit lösemittelbasierten als auch mit wasserbasierten und EB-Druckfarben arbeiten kann.

oneECG erweitert den Farbraum
Die oneECG-Technologie von BOBST erweitert das traditionelle CMYK-Standard-Farbmodell (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) von Druckmaschinen um bis zu drei Farben: Orange, Grün und Violett. Diese Erweiterung ermöglicht Verpackungsherstellern das Arbeiten mit einem breiteren Farbraum, ohne auf Sonderfarben (Pantone) angewiesen zu sein. Dank dieser Standardisierung ist mit oneECG insbesondere im Flexodruck eine Wiedergabe lebendigerer und genauerer Farben erreichbar – bei gleichzeitig minimiertem Abfall und minimierter Umweltbelastung.

Mit oneECG wird die Farbabstimmung zu einem vollständig digitalen Prozess und von den Maschinenbedienern an ein Software-System in der Druckvorstufe verlagert. Im Ergebnis bleibt der Delta E-Wert (Messwert für den Farbabstand bzw. für Farbdifferenzen) konstant, was gewährleistet, dass die produzierten Druckaufträge den Erwartungen der Kunden entsprechen. Der Verzicht auf das Arbeiten mit teuren Sonderfarben spart nicht nur Kosten. Vielmehr werden die Farbabfälle reduziert und die Lagerhaltung vereinfacht, weil lediglich noch die Druckfarben CMYK und OGV bevorratet werden müssen.

Im Druck mit der oneECG-Technologie werden bis zu 90 % der Auftragsvorbereitung offline ausgeführt. Der stark veränderte Arbeitsprozess erhöht die Verfügbarkeit der Druckmaschinen, da der Anlaufprozess beschleunigt wird und Auftragswechsel weniger Zeit beanspruchen. Zudem verringert er die Anlaufmakulatur und den Farbabfall um bis zu 35 %, weil die Druckmaschinen schneller in der Farbe sind. Gleichzeitig haben die Maschinenbediener mehr Zeit für andere Aufgaben. Diese Verbesserungen steigern die Produktivität. Und sie unterstützen die umweltpolitischen Ziele der Markenartikelindustrie.

„oneECG ist für Verpackungshersteller eine zuverlässige und innovative Lösung, mit der sie aus ihren Prozessen Probleme mit der Farbstabilität eliminieren. Darüber hinaus können sie mit den sieben Farben bis zu 95 % der Pantone-Farben reproduzieren – gegenüber lediglich 65 % im Druck mit den Standard-CMYK-Farben. Das gibt ihnen faszinierende Vorteile hinsichtlich ihrer Effizienz, Nachhaltigkeit und Rentabilität an die Hand – so dass sie den Erwartungen der Markenartikelindustrie entsprechen können“, erklärt Marco Carrara, Technology Sales Director, CI Flexo.

BOBST oneECG im Zentralzylinder-Flexodruck
BOBST hat oneECG-Lösungen für den Zentralzylinder-Flexodruck, den Inline-Flexodruck und den Tiefdruck entwickelt. Indem diese Lösungen bei diesen Druckmaschinen den Prozess der Farbabstimmung digitalisieren, können sie Pantone-Farben drucken. Dies macht den Prozess stabil, einfach, wiederholbar und konsistent. Gleichzeitig werden diese Druckprozesse unabhängig von menschlichen Interpretationen. Zudem wird der Verpackungsdruck von den in die Maschinensteuerungen integrierten Praxiserfahrungen unterstützt. Für den Zentralzylinder-Flexodruck ist diese Innovation bereits seit einiger Zeit verfügbar.

Alle Zentralzylinder-Flexodruckmaschinen von BOBST können mit der oneECG-Technologie arbeiten. Dafür sind weder Upgrades noch Erweiterungen erforderlich. Der Umstieg auf dieses Farbverfahren erfordert lediglich eine unternehmerische Entscheidung – allerdings auch die Zusammenarbeit eines engagierten Teams und das Verständnis der Kunden. Dann kann mit ihm erfolgreich produziert werden. Entscheidend ist, dass der gesamte Arbeitsprozess – von der Druckvorstufe über die Werkzeuge bis hin zur Einrichtung der Druckmaschinen – vordefinierte technische Toleranzen einhält. Dann ist sichergestellt, dass er zuverlässig und wiederholbar ist. Und das nicht nur auf einzelnen Druckmaschinen, sondern über mehrere Maschinen, Standorte und Regionen hinweg.

Der hohe Automatisierungsgrad der Zentralzylinder-Flexodruckmaschinen von BOBST macht die hohe Stabilität des Prozesses möglich. Zu den Automatisierungsfunktionen zählt das smartGPS-System (Graphic Positioning System). Mit ihm werden das Einregistern und die Druckbeistellung von den Druckmaschinen in die Plattenmontage verlagert. Darüber hinaus können hoch entwickelte Lösungen für die Qualitätssicherung wie der Digital Inspection Table / DIT (digitale Prüftisch) für flexible Verpackungen eingesetzt werden.

In Kombination mit den Automatisierungsfunktionen von BOBST Connect wird der gesamte Produktionsprozess transparent und rückverfolgbar. So erlaubt diese Digitalisierungs-Plattform datengestützte Einblicke in die aktuellen und historischen Leistungsdaten und Vergleiche zum Beispiel zwischen Aufträgen. Auch ihre Statistikfunktionen unterstützen über die Zeit hinweg die Farbstabilität und Prozesseffizienz.

Zusammenarbeit in einer erfolgreichen Herstellung flexibler Verpackungen
Es gilt, noch etwas festzuhalten: Die oneECG-Lösung geht über die Implementierung eines neuen Arbeitsprozesses und eine angepasste Denkweise der Maschinenbediener hinaus. So arbeitet BOBST mit anderen Lieferunternehmen zusammen, um seinen Kunden maximale Farbstabilität und Wiederholbarkeit zu ermöglichen. Zudem unterstützt sie das Unternehmen mit Beratung sowohl bei der Entscheidungsfindung als auch beim Umstieg auf oneECG. In diesem Zusammenhang wurde auf der drupa 2024 eine in Kooperation mit Flexicon, XSYS, tesa, Petroplast und Follman entwickelte flexible Verpackungsanwendung präsentiert. Sie war mit sieben Farben plus Weiß bedruckt und ein Beispiel dafür, wie sich die Nachhaltigkeit im Druck mit oneECG verbessern lässt.

„oneECG ist dank der vier Säulen der Industrievision von BOBST – Digitalisierung, Automatisierung, Vernetzung und Nachhaltigkeit – möglich geworden. Angesichts der vielfältigen Vorteile dieser Technologie liegt es auf der Hand, dass ihr in einer Verpackungsherstellung, die Wert auf eine gleichbleibend hohe Druckqualität legt, die Zukunft gehört. BOBST treibt bei allen Drucktechnologien an vorderster Stelle Innovationen voran. Und wir können Verpackungshersteller in jedem Schritt der Umstellung ihrer Produktion auf oneECG unterstützen“, so Carrara.

Bei Litoplas in Kolumbien hat der Umstieg auf den Druck mit oneECG signifikante Veränderungen mit sich gebracht. CCO Luis Mora: „Der Druck mit festem Farbsatz hat unseren Druckprozess revolutioniert. Wir erzielen bessere Druckergebnisse und haben die Effizienz unseres Prozesses erhöht.“

www.bobst.com